Zum heutigen 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und dem gestrigen Todestag von Rosalie Kassel versammelten sich heute um 10 Uhr in Lübben mehrere Menschen zur Verlegung eines Stolpersteins für Rosalie Kassel. Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse der Spreewaldschule initiierten gemeinsam mit dem Museum Schloss Lübben und dem Lions Club die Verlegung.
Rosalie Kassel wurde am 14.12.1911 in Königshütte geboren und lebte für kurze Zeit bei ihrer Tante Frieda Moses in Lübben. 1941 zog sie nach Berlin, wurde ins Ghetto Litzmannstadt/Łódź deportiert und später ins Vernichtungslager Kulmhof/Chełmno überstellt. Sie wurde am 07.05.1942 ermordet.
Marianne Wenzel vom Museum Schloss Lübben eröffnete die Gedenkveranstaltung mit dem glänzenden Stolperstein. Es folgten Beiträge von Jens Richter, Bürgermeister der Stadt Lübben, und Schulleiter David Willner, die die gelungene Zusammenarbeit und das Engagement der jungen Menschen für die Erinnerungskultur würdigten. Pfarrerin Annett Weinberger von der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde hob die wertvolle Arbeit der Jugendlichen im Rahmen der lokalen Erinnerungsarbeit hervor.
Anschließend stellten die SchülerInnen das Leben von Rosalie Kassel vor. Danach wurde der Stolperstein verlegt und Blumen zur Erinnerung an sie und die Familie Moses niedergelegt.
Am Nachmittag fanden – wie bereits am Vormittag in Zeuthen und Wildau – auch in Königs Wusterhausen am VdN-Denkmal Gedenkveranstaltungen anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung statt. Birgit Uhlworm und Martin Müller vom VVN-BdA Dahme-Spreewald verlasen die Biographien der Familien Jacobsohn, Czapski, Jacob und Ludomer. Frau Lazarus, Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, sprach im Namen der Stadt Königs Wusterhausen. Günter David beendete die Redebeiträge mit Grußworten der Überlebenden des ehemaligen KZ Außenlagers in KW Dr. Richard Fagot und Jurek Szarf, mit denen er kürzlich Kontakt hatte.
Mit einer Schweigeminute für alle Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges gedachten die Anwesenden dem Tag der Befreiung und legten Blumen am VdN-Denkmal nieder.






