Nun neigt sich unsere Reise nach Polen leider schon wieder dem Ende zu. Und das sicher mit dem schwersten Thema des Projekts. Unser gemeinsamer Ausflug in die Gedenkstätte des ehemaligen Arbeitslagers Groß-Rosen. Daher hieß es heute zur Abwechslung zeitig aufstehen und nach einem ordentlichen Frühstück ging es auf die gut einstündige Busfahrt. Vor Ort haben wir die bei uns beliebte Methode, „Ich frage mich…“ vorgestellt, ehe es im Anschluss nach Nationalitäten getrennt Führungen in den jeweiligen Landessprachen gab. Nach einem kurzen Film ging es anschließend in die Ausstellung im ehemaligen Offizierscasino und danach auf das Gelände, sowie an den Rande des Steinbruchs des Arbeitslagers. Mit seinen 99 Außenlagern haben hier insgesamt über 120.000 Menschen unter grausamsten Bedingungen existieren müssen. Von ihnen fanden vor Ort über 40.000 Menschen den Tod, was fast der Einwohnerzahl der Heimatstadt unserer Teilnehmenden entspricht. Wir haben erfahren, dass Menschen, welche aus Auschwitz hierher kamen, sagten, sie wollen lieber zurück dorthin. Wahrscheinlich braucht es keine weiteren Worte zu diesem schrecklichen Ort zu verlieren, um zu verstehen, welche Grausamkeiten in Groß-Rosen stattfanden! Zurück im Jugendclub unseres Gastgebers TRATWA wurden die vor Ort angefertigten Skizzen in wahre Kunstwerke verwandelt, die anschließend in der gesamten Gruppe vorgestellt wurden. Und auch hierzu ist nur eins zu sagen: wenn polnische Jugendliche Tränen in den Augen haben, weil sie den unseren Umgang und unsere Gedanken zu diesem wirklich schweren Thema hören und dabei sich und ihre bisherige Sichtweise und auch die Zuschreibung der „Schuldfrage“ und Projektion auf ein gesamtes Land hinterfragen, sind wirklich alle Projektziele mehr als übertroffen. Nach einer kleinen Pause und etwas Ablenkung ging es dann an die Fortsetzung der gestern leider nur kurzen Disco, bevor pünktlich zur Geisterstunde der zweite Geburtstag einer Teilnehmenden anstand. Nach einem zünftigen Geburtstagsständchen lassen wir den Abend nun bei einer Runde „Reallife Among us“ im gesamten Haus ausklingen und blicken mit nicht nur einem traurigen Auge auf die Rückfahrt in wenigen Stunden. DZIĘKUJEMY ZA WSZYSTKO!

